Kunst & Kultur nach 1945

Die Bildende Kunst konnte nach Kriegsende wieder frei arbeiten. Aufbau eines demokratischen Deutschlands und kulturelle Erziehung waren die Stichworte der Kulturschaffenden nach 1945. Museen zeigten erstmals wieder Arbeiten verfolgter und unterdrückter Künstler.

Auch Bildmotive konnten wieder frei gewählt und gestaltet werden, sogar solche, die zuvor mit dem Kunstverständnis und dem Schönheitsideal der Nationalsozialisten nicht in Einklang zu bringen waren: Leid, Not und Kriegselend.

Der Rheydter Künstler Fritz Mühlen (1906-1981) widmete seiner Heimatstadt zahlreiche Arbeiten. Seine Aquarelle und Ölskizzen aus den späten 1940er bis 1950er Jahre werfen ein Licht auf die Spuren, die der Krieg in der Stadt hinterlassen hat.

Fritz Mühlen, Schlange stehen, 1945
©Städtisches Museum Schloss Rheydt

Geschickt fing der Maler Momente des alltäglichen Lebens ein, wie beispielsweise einen flüchtigen Augenblick beim Schlange stehen zur Lebensmittelausgabe. Seine Perspektive auf die Hauptstraße in Rheydt legt die Kriegszerstörungen offen dar.

Fritz Mühlen, Wiederaufbau in Rehydt, ca. 1950
©Städtisches Museum Schloss Rheydt / Achim Kukulies, Düsseldorf