Kabinettausstellung vom 25. Oktober – 29. November 2015
Die 1892 gegründete, sozialwissenschaftlich ausgerichtete Bibliothek diente der Verwirklichung der Aufgaben des Volksvereins, die einen großen Literaturund Informationsbedarf zur Folge hatten. Sie stand allen Mitgliedern – nicht nur dem Führungsstab – leihweise kostenlos zur Verfügung. Nach der Beschlagnahme des Vermögens des Volksvereins kaufte die Stadt Mönchengladbach die Bibliothek am 8. Januar 1935 für eine Summe von 65.000 Reichsmark. Sie wurde im Keller der Stadtbücherei an der Bismarckstraße gelagert. Der Versuch eines SS-Kommandos, die Bibliothek dennoch nach Berlin zu transportieren, scheiterte am Widerstand des Oberbürgermeisters Werner Keyssner. Der Bestand umfasst ca. 94.000 Bände, davon über 22.000 Zeitschriften und Zeitungen, und befindet sich als Sondersammlung in der Stadtbibliothek Mönchengladbach. Er ist eine einzigartige Quelle für die Sozial-, Wirtschafts- und Geistesgeschichte vom Kaiserreich bis zum Ende der Weimarer Republik.