Deckelbüchse aus Elfenbein, Nürnberg, Ende 17. Jh., Goldschmied Johann Eißler zugeschrieben

Deckelbüchse aus Elfenbein, Nürnberg, Ende 17. Jh., Goldschmied Johann Eißler zugeschrieben

Als exotisches Naturprodukt war Elfenbein in den Kunst- und Wunderkammern beliebt. Schon seit der Antike sind Elfenbeinschnitzereien im Zusammenhang mit Goldschmiedearbeiten bekannt. In der Renaissance wurden gerne Büchsen und Pokale, auch so genannte Elfenbeintürme gefertigt. Das Drechseln von Elfenbein war zudem eine Art Freizeitbeschäftigung des Adels. Anhand gedrechselter filigraner hoher Elfenbeintürme zeigte er sein Geschick und seinen Kunstsinn.

Die Deckelbüchse aus Elfenbein zeigt in plastischer Schnitzerei Engel. Sie tragen eine dicke Fruchtgirlande und stehen vor Bäumen und Weinranken. Das Relief ist rund um den Elefantenzahn gearbeitet, welcher im Inneren hohl ist und die Büchse bildet. Gefasst wird das Elfenbein von vergoldetem Silber. Der vergoldete Deckel ist ebenfalls mit Fruchtmotiven versehen. Die Engel und die Weinreben geben dem Motiv etwas Heiteres und Spielerisches. Das Meisterzeichen auf der Büchse ist etwas verschlagen, es könnte das des Nürnberger Goldschmiedes Johann Eißler sein.