Die Wunderkammer des Schloss Rheydt

An der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit rückte die Erde aus dem Mittelpunkt des Kosmos, das Individuum dafür ins Zentrum des Denkens, die Menschen stießen geografisch wie geistig in bislang unbekannte Welten vor, man verbreitete neues Wissen über den gerade erfundenen Buchdruck, die Reformation spaltete die Einheit der Kirche und die Kunst und die Wissenschaft entwickelten sich mit großer Dynamik: Die Renaissance war eine Zeit der großen Neuerungen, Entdeckungen und Umbrüche.

Fürsten, Adelige oder Patrizier sammelten und horteten die Sachzeugnisse dieser neuen (Gedanken-)Welten. Diese umfasste nicht nur teure Schätze, sondern alles, was von besonderem, und sei es rein kuriosem Wert war. Hohe Kunst stand neben Wunderbarem aus aller Welt, von Menschen Geschaffenes neben Naturalien. Aus diesen Kunst- und Wunderkammern der Renaissance und des Barock sollten sich später die modernen Museen entwickeln.

Kunstvolles und Wundersames

Das Museum Schloss Rheydt besitzt eine große Anzahl von Objekten, die aus den Kunst- und Wunderkammern stammen. Ob auf Schloss Rheydt zu Otto von Bylandts Zeiten im 16. Jahrhundert eine solche existierte, wissen wir nicht, es ist aber durchaus möglich. Die heutige Präsentation dieser Objekte im Museum erfolgt daher im Stile und Geiste einer Kunst- und Wunderkammer. Kunstvolles und Wundersames ist dort versammelt – so wie es vor 500 Jahren der Brauch war: Von einer kostbaren Dürer-Stichfolge bis zu Spielutensilien, wissenschaftlichem Gerät, Medaillen, Plaketten und Goldschmiedekunst wird vieles in und auf sogenannten Kabinettschränken versammelt.

Weitere Objekte unserer Sammlung finden Sie hier.