Kleine Salbgefäße wie dieses wurden von Athleten in einem Lederbeutel am Handgelenk getragen, da das Salben zu ihrer üblichen Körperpflege gehörte. Salbgefäße wurden massenhaft hergestellt. Wichtig war nicht ihre künstlerische Gestaltung, sondern ihr Inhalt, das kostbare Salböl.
Für die Rheydter Sammlung hat dieses Gefäß eine besondere Bedeutung. Die Darstellung des geflügelten Pferdes stammt von einem unbekannten Maler und weltweit gibt es nur wenige Vergleichsstücke. Der Maler des Gefäßes erhielt 1996 vom schwedischen Wissenschaftler Peter Blomberg den Not-Namen "Schloss-Rheydt-Maler", der seitdem in der Fachliteratur Verwendung findet.
Die beiden ältesten Stücke der Sammlung sind zypriotische Kultgefäße aus der Zeit 1750 - 1700 v. Chr. Betrachtet wird ein Räuchergefäß, Thymiaterion genannt, in ungewöhnlicher Gestalt. Es stellt etwas verfremdet einen Menschen dar. Die Löcher in den einzelnen Kugeln lassen auf die Räucherfunktion schließen. Zwei weitere Gefäße dieser seltenen Art befinden sich in Kopenhagen und Cambridge.
In der Sammlung Seuwen befinden sich vier sogenannte "Uschebti". Dieser Name bedeutet übersetzt "Antworter". Das sind Figuren in Mumienform, die den Toten mit ins Grab gegeben wurden, damit sie im Jenseits für den Verstorbenen Arbeiten verrichten. Dargestellt werden jedoch keine Diener, sondern der Verstorbene selbst. Die Figuren tragen Werkzeug, wie Hacken für die Arbeit auf dem Feld, bei sich. Die Uschebti sollten das Leben im Jenseits erleichtern, indem sie dem Verstorbenen die dort anfallende Arbeit abnahmen. Die Ägypter glaubten, dass auch im Jenseits gearbeitet werden muss, um gut leben zu können.