Im Obergeschoss des Herrenhauses sind Teile von vier Kaminen des 16. Jahrhunderts ausgestellt. Sie wurden vermutlich in späteren Jahren zerschlagen, weil sie dem Zeitgeschmack nicht mehr entsprachen. Den Sanierungsarbeiten der 1980er bis 190er Jahre ist es zu verdanken, dass Teile der Kamine gefunden und aufgestellt wurden.
Im kleinen, niedrigen Vorraum des ehemaligen Kellerabgangs befindet sich eine Wappenmalerei an der Decke und eine Landschaftsmalerei im Bereich der Supraporte. Die Malereien sind mit Ölfarben auf einem Kalkputz ausgeführt.
Bei dem Landschaftsbild handelt es sich um eine Fantasievedute mit Architektur, einem Gewässer mit Schiffen, kleinen Figuren und Bergen im Hintergrund - diese Darstellungen waren im 18. Jahrhundert weit verbreitet.
Auf die Decke sind dagegen zwei Wappenschilde angebracht. Beim heute freigelegten Allianzwappen handelt es sich um dasjenige von Florenz Otto Heinrich von Bylandt, der 1686 mit Rheydt belehnt wurde, sowie das Wappen seiner Ehefrau Luise von Dohna.
Neben der Wandmalerei und den Kaminen haben sich im Erdgeschoss Reste des ursprünglichen Fußbodenbelages aus dem 16. Jahrhundert erhalten. Kleine glasierte Tonfliesen bilden einen Plattenmosaikboden. Zwischen einem Raster aus schwarzen und weißen Fliesen sind Rosetten eingefasst. Rosetten wurden häufig im nördlichen Rheinland und in Köln verwendet und gehörten zum traditionellen Formenmuster. Der Boden in Rheydt war schmuckvoll, entsprach jedoch nicht der neuesten und teuersten Mode der Zeit. Das unterstreicht die Vermutung, dass hier der wirtschaftliche genutzte Bereich des Schloss lag.