Webstühle wie dieser werden seit dem Mittelalter genutzt. Sie dominierten den Wohnraum des Webers. Dieser saß auf der Holzbank und webte meist stundenlang. Oft halfen die ganze Familie, denn nicht nur das Weben an sich, auch das Bestücken des Webstuhls erforderte viel Arbeit und Konzentration.
Der ausgestellte Webstuhl gehört zu den einfachen Handwebstühlen, wie sie viele Weber der Region nutzten. Auf ihm wurde Baumwolle verarbeitet, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts vollends gegenüber dem Leinen durchgesetzt hatte.
Das Holzmodell zeigt Gladbach Mitte des 17. Jahrhunderts. Es lässt sich gut nachvollziehen, wie die Stadt bis fast in das 19. Jahrhundert hinein aufgebaut war.
Umgeben von einer Stadtmauer mit Wehrtürmen, von denen heute nur noch der so genannte Dicke Turm steht, bildeten die Abtei und der Marktplatz das Zentrum. Auf den umliegenden Feldern wurde der für die Leinenweberei benötigte Flachs angebaut. Erst durch die Industrialisierung und den Zuzug von Arbeitskräften veränderte sich die Struktur und die Größe der Stadt. Die Stadtmauer wurde abgetragen, die Stadt wuchs und die Industriegebiete entstanden.
In früheren Jahrhunderten hing der Wert einer Münze unmittelbar von ihrem Edelmetallgehalt ab. Münzwaagen dienten dazu, das Gewicht der Münzen und damit ihren Wert zu ermitteln. Die Vielzahl deutscher Staaten, die jeweils ihre eigene Währung im Umlauf hatten, wirkte sich nachteilig auf den Handel aus. Um überregional Handel führen zu können, mussten die Kaufleute den jeweiligen Münzwert kennen. Das ging nur mit Hilfe der Münzwaagen, die auf Handelsreisen mitgeführt wurden. Nach verschiedenen Versuchen, das Münzsystem im Deutschen Reich zu vereinheitlichen, führte erst die preußisch-deutsche Reichsgründung 1871 zu einer einheitlichen Währung. Die im ganzen Reich geltende Mark, basierend auf dem Goldstandard, machte Münzwaagen entbehrlich.
In England wurde bereits Ende des 18. Jahrhunderts mit der Dampfmaschine gearbeitet. Besonders die Textilfabriken in Manchester waren mit ihrem Einsatz modernster Technik ein europaweites Vorbild.
Der Fabrikant Wilhelm Dietrich Lenssen reiste 1827 nach England, um sich die Textilfabriken und Maschinen vor Ort anzuschauen. Dabei notierte er seine Beobachtungen und fertigte auch Skizzen an. Werkspionage war damals unter hohe Strafe gestellt, ebenso das Ausführen von Dampfmaschinen aus England. Noch im selben Jahr seiner Reise, 1827, stellte die Firma "Lenssen und Beckenbach" die erste Dampfmaschine der Region in Rheydt auf.
Die Vitrine zeigt einen Querschnitt durch die elegante Herrenmode der letzten 200 Jahre. Fräcke wurden seit dem 18. JAhrhundert getragen. Bis 1820 waren Anzüge mit Kniehosen üblich. Auch die Farbigkeit war vielfältig, die Westen gerne gemustert. Um 1830 tauchte der Zylinder auf und blieb lange fester modischer Bestandteil der bürgerlichen Herrenmode. Die Technisierung und die damit einhergehende Industrialisierung führten zu einer größeren Vereinheitlichung der Männerkleidung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Anzug mehr und mehr durch legere Kleidung aus dem Alltag verdrängt.
Mönchengladbacher Betriebe stellten insbesondere grobe und feste Stoffe für Uniformen, aber auch Anzüge her. Auch heute sind einige renommierte Anbieter für Herrenmode in Mönchengladbach ansässig.