Klappsonnenuhr aus Elfenbein, süddeutsch, 17. Jh.

Klappsonnenuhr aus Elfenbein, süddeutsch, 17. Jh.

Die Klappsonnenuhr besitzt einen vornehmlich wissenschaftlichen Charakter und wird in der Kunst- und Wunderkammer zu denen so genannten Scientifia gerechnet. Gerätschaften wie Uhren und Kompasse verkörpern ihren Grundgedanken, die innere Ordnung der Welt und ihre zugrundeliegende universale „Weltmechanik“ zu erfassen.

Das Objekt ist aus dem ebenso exotischen wie wertvollen Elfenbein gearbeitet. Es stammt aus der Werkstatt von Leonhart Miller in Nürnberg, dessen Name auf der Unterseite eingraviert ist. Nürnberg war das deutsche Zentrum für die Herstellung von Klappesonnenuhren und Kompassen. Leonhart Miller stellte mathematische Instrumente her und war vornehmlich auf solche Klappsonnenuhren aus Elfenbein spezialisiert.

Album: Wunderkammer

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Anatomisches Modell einer schwangeren Frau aus Elfenbein, Werkstatt Sick, Nürnberg 17. Jh.

Anatomisches Modell einer schwangeren Frau aus Elfenbein, Werkstatt Sick, Nürnberg 17. Jh.

Das Modell zeigt eine aus Elfenbein gearbeitete, wie schlafend daliegende Frau in einem teilweise mit demselben Material verkleideten Holzkasten. Nimmt man die bewegliche Bauchdecke des Objektes ab, werden innere Organe und in der Gebärmutter das ungeborene Kind sichtbar. Man nimmt an, dass es es als Lehrmodell für Chirurgen und Hebammen gedient haben könnte. Da die Ausführung der Organe aber sehr schematisch, fast schon grob und überzeichnet ist, mag es auch ein rein exklusives Sammlerstück für Kunst- und Wunderkammern gewesen seien, in denen es wohl häufig anzutreffen war.

Nach Schätzungen haben sich heute noch etwa 25 dieser Modelle erhalten. Elfenbein eignete sich hervorragend als Material für solche Objekte, da es gut zu bearbeiten und sehr haltbar ist, gleichzeitig auch die Veranschaulichung feiner Details ermöglicht.

Album: Wunderkammer

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Dodekaedron mit Stachelstern, Süddeutschland, 17. Jh.

Dodekaedron mit Stachelstern, Süddeutschland, 17. Jh.

Ein Dodekaeder ist ein Körper mit zwölf Flächen. Es versinnbildlicht das Verhältnis von Raum und Zeit.

In Wunderkammerstücken wie dem Dodekaeder verbinden sich hohes kunsthandwerkliches Geschick und wertvolles exotisches Material mit der Vorliebe für wissenschaftliche Objekte. Die Erfassung und systematische Darstellung des Raumes und der Perspektive spielten in der Renaissance, vor allem auch in der Kunst und Malerei, eine wichtige Rolle.

Album: Wunderkammer

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Kreiselschneckenpokal, Meisterzeichen des Friedrich Hildebrand, Nürnberg Ende 16. Jh.

Kreiselschneckenpokal, Meisterzeichen des Friedrich Hildebrand, Nürnberg Ende 16. Jh.

Exotische Naturprodukte wurden gerne gesammelt und hatten einen hohen Wert der durch eine kunstvolle Fassung noch besonders betont wurde. Verbreitet waren etwa Perlmuttschalen des Nautilus oder der Kreiselschnecke aus dem Indischen und Pazifischen Ozean.

Der Rheydter Pokal besteht aus einer mit vergoldetem Silber gefassten Schale der Kreiselschnecke. Der Meister dieses Werkes war der Nürnberger Friedrich Hildebrand (1580 Meister, † 1608), aus dessen Händen zahlreiche Arbeiten mit Perlmuttschalen stammen. Silberbänder halten das Schneckenhaus, das die Kuppa des Pokals bildet. Auf dem breiten gravierten Rand sitzt ein mit Wasserwellen verzierter Deckel. Auf diesem sind drei Seepferdchen und Eidechsen montiert. Die Seepferdchenn werden von der in der Mitte angebrachten Figur des Neptuns an Zügeln gehalten. Der Fuß des Pokals ist reich graviert und zeigt Wasserwellen und Groteskenmasken. Zudem sitzen vier Frösche auf dem Fuß und unterstreichen das Wasserthema.

Album: Wunderkammer

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Uschebti des Horus-iri-aa, Ägypten um 595 – 589 v. Chr.

Uschebti des Horus-iri-aa, Ägypten um 595 - 589 v. Chr.

In der Sammlung Seuwen befinden sich vier sogenannte „Uschebti“. Dieser Name bedeutet übersetzt „Antworter“. Das sind Figuren in Mumienform, die den Toten mit ins Grab gegeben wurden, damit sie im Jenseits für den Verstorbenen Arbeiten verrichten. Dargestellt werden jedoch keine Diener, sondern der Verstorbene selbst. Die Figuren tragen Werkzeug, wie Hacken für die Arbeit auf dem Feld, bei sich. Die Uschebti sollten das Leben im Jenseits erleichtern, indem sie dem Verstorbenen die dort anfallende Arbeit abnahmen. Die Ägypter glaubten, dass auch im Jenseits gearbeitet werden muss, um gut leben zu können.

Album: Sammlung Seuwen

Schlagwörter: #Wunderkammer #Seuwen

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Nürnberger Blütenpokal

Nürnberger Blütenpokal

Nürnberger Blütenpokal, Johann Reinhold Mühl, um 1670

Blüten- oder Tulpenpokale gehörten Mitte des 17. Jahrhunderts zu den innovativsten Erfindungen im Goldschmiedehandwerk. In ihnen spiegelt sich die Begeisterung für die Tulpe wider, die ab Mitte des 16. Jahrhunderts von der Türkei aus auch in Europa bekannt wurde und Anfang des 17. Jahrhunderts in den Niederlanden zum „Tulpenwahn“ führte, dem ersten Börsencrash der Geschichte.

Album: Teutscher Reis und peper van Indien

Schlagwörter: #Wunderkammer

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