
Ein weiteres Stück mit der Renaissance-typischen Darstellung Römischer Helden ist die Truhe mit Intarsien aus dem 17. Jahrhundert. Große Truhen wie diese waren weit verbreitet und dienten neben der Aufbewahrung auch dem Transport von Habseligkeiten. Da Adelsherren viel reisten und selten das ganze Jahr auf einem Herrschaftssitz blieben, war es nötig, sein Hab und Gut mit Hilfe von mobilen Truhen zu transportieren. Deswegen hatten die Truhen in der Regel Griffe zum Tragen. Mehrere Truhen übereinander konnten einen Schrank bilden. Von diesem Mobilitätsanspruch leitet sich auch unsere heutige Bezeichnung „Möbel“ ab.
An der Vorderseite befinden sich drei etwas tiefer liegende Felder, die jeweils eine Figur in Einlegearbeit zeigen. Die mittlere Figur stellt einen Krieger dar, der sein Schwert empor hält. In den Feldern rechts und links ist zweimal das gleiche Motiv gespiegelt dargestellt. Es handelt sich ebenfalls um einen Krieger, der wie im Kampf sein Schwert zieht. Die dargestellten Abbildungen gehen auf die 1586 erschienene Serie „Die Römerhelden“ von Hendrick Goltzius (1558 – 1617) zurück. Die beiden seitlichen Felder zeigen Manilas Torquatus. In der Mitte ist Publius Horatius Cocles zu sehen. Dieser findet auch auch an der Arkadenhoffassade des Rheydter Herrenhauses unter den vier römischen Helden im Fruchtkranz.
Album: Ständige Sammlung
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