Truhe mit Intasien „Römerhelden“ nach Hendrike Goltzius, Mitteldeutschland, 2. Viertel 17. Jh.

Truhe mit Intasien "Römerhelden" nach Hendrike Goltzius, Mitteldeutschland, 2. Viertel 17. Jh.

Ein weiteres Stück mit der Renaissance-typischen Darstellung Römischer Helden ist die Truhe mit Intarsien aus dem 17. Jahrhundert. Große Truhen wie diese waren weit verbreitet und dienten neben der Aufbewahrung auch dem Transport von Habseligkeiten. Da Adelsherren viel reisten und selten das ganze Jahr auf einem Herrschaftssitz blieben, war es nötig, sein Hab und Gut mit Hilfe von mobilen Truhen zu transportieren. Deswegen hatten die Truhen in der Regel Griffe zum Tragen. Mehrere Truhen übereinander konnten einen Schrank bilden. Von diesem Mobilitätsanspruch leitet sich auch unsere heutige Bezeichnung „Möbel“ ab.

An der Vorderseite befinden sich drei etwas tiefer liegende Felder, die jeweils eine Figur in Einlegearbeit zeigen. Die mittlere Figur stellt einen Krieger dar, der sein Schwert empor hält. In den Feldern rechts und links ist zweimal das gleiche Motiv gespiegelt dargestellt. Es handelt sich ebenfalls um einen Krieger, der wie im Kampf sein Schwert zieht. Die dargestellten Abbildungen gehen auf die 1586 erschienene Serie „Die Römerhelden“ von Hendrick Goltzius (1558 – 1617) zurück. Die beiden seitlichen Felder zeigen Manilas Torquatus. In der Mitte ist Publius Horatius Cocles zu sehen. Dieser findet auch auch an der Arkadenhoffassade des Rheydter Herrenhauses unter den vier römischen Helden im Fruchtkranz.

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Q. C. Metellus und Jugurtha von Numidien vor der Stadt Vaga, einem Entwurf Pieter Coeke van Aelst zugeschrieben, Manufaktur von Oudenaarde, 16. Jh.

Q. C. Metellus und Jugurtha von Numidien vor der Stadt Vaga, einem Entwurf Pieter Coeke van Aelst zugeschrieben, Manufaktur von Oudenaarde, 16. Jh.

Umkränzt von einem Rand aus Früchten und Blüten ist eine Szene aus dem Jugurthinischen Krieg 111 – 105 v. Chr. dargestellt. Die kriegerische Auseinandersetzung fand zwischen der Römischen Republik und König Jugurtha von Numidien statt. Vorausgegangen war ein Erstreit um das römische Vasallenkönigreich Numidien, nachdem der König Micipsa gestorben war. Das Reich wurde schließlich unter dem Sohn des Königs Addherbal und seinem unehelichen Sohn Jugurtha aufgeteilt. 112 v. Chr. überfiel Jugurtha seinen Halbbruder und eroberte dessen Herrschaftsgebiet rund um die Stadt Cirtas.

Derartige Szenen der Römischen Antike wurden häufig in der Renaissance dargestellt und sind typisch für den damaligen Bildungsanspruch.

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Jagdlappen, um 1700

Jagdlappen, um 1700

Seit denn Mittelster war die Jagd das Privileg des Adels und gehörte zu dessen Freizeitvergnügen. Sie stellte ein gesellschaftliches Ereignis dar. Entsprechend kunstvoll wurde die Ausrüstung, beispielsweise Jagdwaffen oder Pulverhörner, gestaltet. Bei der Treibjagd wurden die Tiere zunächst von Treibern und Hunden zusammen getrieben, meist auf eine offene Wiese. Dieses Areal schloss man mit Leinen und so genannten Jagdlappen ein, um das Wild in dem Jagdrevier zu halten. Entwich dennoch ein Tier, war dies den Jägern „durch die Lappen gegangen“.

Dieser Jagdlappen zeigt auf der Vorderseite das Wappen des Besitzers, des Grafen Reinhard von Hanau-Lichtenberg. Auf der Rückseite ist der Kopf eines dunkelhäutigen Mannes mit Turban und Federn abgebildet. Diese Abbildung sollte dazu beitragen, die Tiere im abgeteilten Gebiet zu halten. Es herrschte die Meinung, die Tiere würden das Unbekannte scheuen und einen dunkelheutigen Menschen hätten diese schließlich noch nie gesehen.

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Stechzirkel (um 1600), Einhand-Zirkel (um 1500) und Reduktionszirkel (Ende 17. Jh.)

Stechzirkel (um 1600), Einhand-Zirkel (um 1500) und Reduktionszirkel (Ende 17. Jh.)

Mit der Renaissance kam es zu einem Wandel im Berufsbild des Baumeisters hin zum Architekten im heutigen Sinne. Bauentwurf und Bauausführung lagen nicht mehr wie beim mittelalterlichen Werkmeister in einer Hand. Der Architekt entwirft mit Hilfe von Arbeitsgeräten wie einem Stechzirkel, Einhand-Zirkel und Reduktionszirkel ein Bauwerk und überwacht, wenn überhaupt, dessen Bau.

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Heinrich Lautensack: Unterweisung des Zirkels und Richtscheides, auch der Perspektive und Proportion der Menschen und Rosse […], 2 Bände, 1564

Heinrich Lautensack: Unterweisung des Zirkels und Richtscheides, auch der Perspektive und Proportion der Menschen und Rosse [...], 2 Bände, 1564

Lautensack, Heinrich, Des Circkels unnd Richtscheyts, auch der Perspektiva und Proportion der Menschen und Rosse kurtze, doch gründtliche Underweisung deß rechten Gebrauchs: Mit vil schönen Figuren, […].Durch Heinrich Lautensack, Goldschmid und Maler zu Franckfurt am Mayn, 1564.

In Anlehnung an Dürers Unterweysung der Messung, mit dem Zirckel und Richtscheydt, […] Nürnberg 1525, erschienen weitere Werke zur Perspektive und Geometrie, bei denen die praktischen Fertigkeiten im Mittelpunkt standen. Hierzu zählt vor allem das populäre, reich illustrierte Werk Lautensacks, das im Frühjahr 2011 für das Städtische Museum Schloss Rheydt ersteigert werden konnte.

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Heinrich Lautensack, Unterweisung des Zirkels und Richtscheides, auch der Perspektive und Proportion der Menschen und Rosse […], 2 Bände, 1564

Heinrich Lautensack, Unterweisung des Zirkels und Richtscheides, auch der Perspektive und Proportion der Menschen und Rosse [...], 2 Bände, 1564

Lautensack, Heinrich, Des Circkels unnd Richtscheyts, auch der Perspektiva und Proportion der Menschen und Rosse kurtze, doch gründtliche Underweisung deß rechten Gebrauchs: Mit vil schönen Figuren, […].Durch Heinrich Lautensack, Goldschmid und Maler zu Franckfurt am Mayn, 1564.

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Giovanni della Robbia (1469 – 1529), Tondo mit Porträt des Marcus Vipsanius Agrippa, Florenz 1523

Giovanni della Robbia (1469 - 1529), Tondo mit Porträt des Marcus Vipsanius Agrippa, Florenz 1523

Die glasierte Terrakottaplastik zeigt einen Männerkopf im Fruchtkranz und weist gestalterisch und inhaltlich Parallelen zu den Tondi auf, die sich an der Arkadenhoffassade des Herrenhauses befinden. Diese Reliefs sind im Zuge des Umbaus unter Otto von Bylandt (1531 – 1591) angebracht worden und stehen ganz im Geiste der Renaissance. Sie zeigen römische Helden und sind Beispiele der damals verbreiteten Antikenrezeption.

Die farbige glasierte Terrakottaplastik im Schloss stammt aas der Werkstatt der berühmtem italienischen Familie della Robbia in Florenz. Lucca della Robbia (um 1400 – 1481) hatte das Verfahren der glasierten Terrakottaplastik entwickelt. Dieses konnte die aufwändigeren Marmorarbeiten ersetzen und wurde für die Herstellung von Bauplastiken verwendet.. Das künstlerische Niveau der della Robbia war sehr hoch. Typisch für Plastiken der Künstlerfamilie ist die blau-weiße Farbgebung, auch Grün und Gelb, zum Beispiel für die Glasur von Fruchtkränzen, wurden häufig verwendet.

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