
Exotische Naturprodukte wurden gerne gesammelt und hatten einen hohen Wert der durch eine kunstvolle Fassung noch besonders betont wurde. Verbreitet waren etwa Perlmuttschalen des Nautilus oder der Kreiselschnecke aus dem Indischen und Pazifischen Ozean.
Der Rheydter Pokal besteht aus einer mit vergoldetem Silber gefassten Schale der Kreiselschnecke. Der Meister dieses Werkes war der Nürnberger Friedrich Hildebrand (1580 Meister, † 1608), aus dessen Händen zahlreiche Arbeiten mit Perlmuttschalen stammen. Silberbänder halten das Schneckenhaus, das die Kuppa des Pokals bildet. Auf dem breiten gravierten Rand sitzt ein mit Wasserwellen verzierter Deckel. Auf diesem sind drei Seepferdchen und Eidechsen montiert. Die Seepferdchenn werden von der in der Mitte angebrachten Figur des Neptuns an Zügeln gehalten. Der Fuß des Pokals ist reich graviert und zeigt Wasserwellen und Groteskenmasken. Zudem sitzen vier Frösche auf dem Fuß und unterstreichen das Wasserthema.