
In früheren Jahrhunderten hing der Wert einer Münze unmittelbar von ihrem Edelmetallgehalt ab. Münzwaagen dienten dazu, das Gewicht der Münzen und damit ihren Wert zu ermitteln. Die Vielzahl deutscher Staaten, die jeweils ihre eigene Währung im Umlauf hatten, wirkte sich nachteilig auf den Handel aus. Um überregional Handel führen zu können, mussten die Kaufleute den jeweiligen Münzwert kennen. Das ging nur mit Hilfe der Münzwaagen, die auf Handelsreisen mitgeführt wurden. Nach verschiedenen Versuchen, das Münzsystem im Deutschen Reich zu vereinheitlichen, führte erst die preußisch-deutsche Reichsgründung 1871 zu einer einheitlichen Währung. Die im ganzen Reich geltende Mark, basierend auf dem Goldstandard, machte Münzwaagen entbehrlich.