Der große Triumphwagen des Kaisers Maximilian I., Albrecht Dürer, 16. Jh.

Der große Triumphwagen des Kaisers Maximilian I., Albrecht Dürer, 16. Jh.

Kaiser Maximilian I. gab 1516-1518 einen Bilderfries nach Vorbild eines römischen Triumphzuges in Auftrag, um damit sein Lebenswerk festzuhalten. Der Bilderfries besteht aus 147 Holzschnitten, die von berühmten Künstlern der Zeit wie Albrecht Altdorfer (um 1480-1538), Hans Burgkmair (1473-1531) und Albrecht Dürer (1471-1528) gefertigt wurden. Diese Holzschnittfolge ist eine der umfangreichsten ihrer Zeit. Seit 1512 hatte der Kaiser selbst an der Idee des Triumphzuges gerbeitet und ließ Skizzen und Texte verfassen. Der Triumphzug sollte zunächst auf Pergament farbig gemalt werden. Ausführender Maler war Albrecht Altdorfer. Teile der farbigen Miniatur auf Pergament sind in der Albertina in Wien zu sehen.

Ab 1516 wurde der Triumphzug als Holzschnitt ausgeführt. Die ersten 57 Holzschnitte stammen von Hans Burgkmair. Eine große Zahl weiterer Holzschnitte für den Triumphzug schufen Albrecht Altdorfer, Hans Springinklee (1490/95-um1540), Albrecht Dürer und weitere, heute nicht mehr zu ermittelnde Künstler. Dürer fertigte Holzschnitte zur burgundischen Hochzeit Maximilians und den so genannten "Großen Triumphwagen", auf dem der Kaiser im Krönungsornat zu sehen ist.

Alle Holzschnitte des Triumphzuges zusammen ergeben eine Länge von 57 Metern. Vermutlich wollte der Kaiser sie in einem entsprechend großen Repräsantationsraum zeigen. Dazu kam es jedoch nicht, da er 1519 unerwartet starb. Sein Projekt des Triumphzuges blieb unvollendet. Dürer gab seine Holzschnitte zum "Großen Triumphwagen" selbstständig heraus.

Ein Exemplar dieser Holzschnittreihe ist im Schloss Rheyt zu sehen. Acht Blätter ergeben aneinander gereiht das Motiv des Triumphwagens mit Figuren, Pferden und Beschriftungen. Der Wagen wird von sechs Pferdegespannen gezogen, die von den personifizierten Tugenden geführt werden. Auf dem Wagen sitzt der Kaiser selbst in festlicher Kleidung.