
Darstellungen von Gemäldesammlungen sind seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts, ausgehend von Flandern und besonders Antwerpen, verbreitet. Neben Gemälden wurden auf diesen Bildern auch Plastiken und Kunsthandwerk gezeigt. Antwerpener Werke dieses Themas zeichnen sich häufig dadurch aus, dass die dargestellten Gemälde tatsächlich existierten und identifiziert werden konnten. Diese realen Arbeiten werden zu einer fiktiven Galerie kombiniert.
Das Rheydter Gemälde von Johann Michael Bretschneider zeigt 35 Gemälde, die über- und nebeneinander ohne separate Rahmung die gesamte dargestellte Galeriewand bedecken. Ein Durchgang führt in einen durchfensterten Raum, in dem auf einem Tisch wissenschaftliche Geräte, wie ein Globus und Bücher, zu sehen sind. Wie in dieser Zeit üblich werden die Berieche Kunst und Wissenschaft nicht streng voneinander getrennt. Fast alle Gemälde können einer tatsächlich existierenden Vorlage zugeordnet werden. SO geht das dritte große Gemälde von links, untere Reihe, auf einen Kupferstich von Albrecht Dürer zurück und zeigt den Heiligen Hieronymus.