Schiffspokal, Nürnberg, Anf. 17. Jh. Esaias zur Linden

Schiffspokal, Nürnberg, Anf. 17. Jh. Esaias zur Linden

Schiffspokale wie dieser waren sehr beliebt und wurden unterschiedlich genutzt. Als kostbare Goldschmiedearbeiten blieben sie meistens nur dem Adel vorbehalten. Oft dienten Schiffspokale als Trinkgefäße auf festlichen Tafeln, manchmal auch als Gewürzbehälter. Zum Teil hatten sie Trinkröhren und Räder, mit denen sie über den Tisch geschoben werden konnten. Im kirchlichen Gebrauch kamen Schiffsgefäße auch als Weihrauchfässchen zum Einsatz. Die Form des Schiffes stand dann als Symbol der Kirche.

Der Pokal im Schloss Rheydt stammt aus Nürnberg, einem Zentrum der Goldschmiedekunst. Ein Meisterzeichen weist ihn als Werk des Esaias zur Linden aus, der als Spezialist für Schiffspokale dieser Art gelten kann. Der Gefäßkörper hat die Form eines Schiffes mitsamt Mast, Tauen, Fahne, Strickleiter und sogar einem Beiboot sowie zwei Matrosen. Der Fuß ist mit Wellen und Seeungeheuernversehen.