
Die Armbrust ist reich mit gravierten Beineinlagen verziert, die sich über die gesamte Länge des Schaftes verteilen. Auf der einen Seite sind Szenen der Hirsch-, Bären- und Eberjagd zu sehen, die mit kunstvoll ornamentalen Pflanzenmotiven umspielt werden. Die andere Seite stellt einen Bauerntanz dar. Der heute fehlende stählerne Bogen der Armbrust war vermutlich einst bemalt bzw. graviert gewesen. Für das Spannen der Sehne wurde üblicherweise eine Zahnstangengewinde benutzt. Zur Ausrüstung des Jägers gehörte außerdem ein Köcher zur Aufbewahrung von Bolzen, die entsprechend ihren Zwecks verschieden geformte Eisenspitzen hatten. Sogenannte Prellbolzen hatten eine stumpfe Spitze und wurden beispielsweise bei der Jagd auf kleine Vögel verwendet, um diese möglichst unversehrt zu schießen. Bis weit ins 17. Jahrhundert zählte die Armbrust zu den bevorzugten Jagdwaffen. Leichte Armbrüste wie diese eigneten sich besonders gut für die Jagd auf Vögle und Kleinwildtiere, da man mit ihnen nahezu geräuschlos schießen konnte. Darüber hinaus konnte der Jäger das Wild lange Zeit mit gespannter Armbrust beobachten, ohne dass die Bogensehen nachgab.