Anatomisches Modell einer schwangeren Frau aus Elfenbein, Werkstatt Sick, Nürnberg 17. Jh.

Anatomisches Modell einer schwangeren Frau aus Elfenbein, Werkstatt Sick, Nürnberg 17. Jh.

Das Modell zeigt eine aus Elfenbein gearbeitete, wie schlafend daliegende Frau in einem teilweise mit demselben Material verkleideten Holzkasten. Nimmt man die bewegliche Bauchdecke des Objektes ab, werden innere Organe und in der Gebärmutter das ungeborene Kind sichtbar. Man nimmt an, dass es es als Lehrmodell für Chirurgen und Hebammen gedient haben könnte. Da die Ausführung der Organe aber sehr schematisch, fast schon grob und überzeichnet ist, mag es auch ein rein exklusives Sammlerstück für Kunst- und Wunderkammern gewesen seien, in denen es wohl häufig anzutreffen war.

Nach Schätzungen haben sich heute noch etwa 25 dieser Modelle erhalten. Elfenbein eignete sich hervorragend als Material für solche Objekte, da es gut zu bearbeiten und sehr haltbar ist, gleichzeitig auch die Veranschaulichung feiner Details ermöglicht.