Kriegsfolgen

In der New York Times erschien am 18.03.1945 ein Foto eines jüdischen Gottesdienstes, der unmittelbar nach dem Einmarsch der Amerikaner in Schloss Rheydt von jüdischen amerikanischen Soldaten, zu Ehren ihrer gefallenen Kameraden, abgehalten wurde. Das Bild stammt aus einer amerikanischen Soldatenzeitung. Auffällig ist, dass im Hintergrund noch eine Hakenkreuzfahne hängt, direkt gegenüber des Davidsterns. Die Fahne wurde möglicherweise von den Gottesdienstteilnehmern aufgehängt, um den Sieg über das NS-Regime zu demonstrieren.

Gottesdienst in Schloss Rheydt 1945
©Stadtarchiv Mönchengladbach, Inv.-Nr. 10/38418

Im 19. Jahrhundert existierte jeweils eine Synagoge in M.Gladbach, Wickrathberg, Rheydt und Odenkirchen. In der Reichspogromnacht 1938 wurden diese stark zerstört. 1941 begannen die ersten Deportationen jüdischer Bürger in die damals von den Deutschen besetzten Ostgebiete, u.a. nach Lodz, Riga, Theresienstadt, Treblinka und Auschwitz.

Ghetto Riga
©Stadtarchiv Mönchengladbach, Inv.-Nr. 10/39142

Bereits 1945 waren die ersten wenigen überlebenden jüdischen Bürger wieder nach Mönchengladbach-Rheydt zurückgekehrt und hatten eine neue Gemeinschaft gegründet. An die jüdische Gemeinde wurde zunächst das Haus an der Albertusstraße, das in Ruinen stand, zurückgeführt, wo notdürftig ein Betsaal und ein Klassenraum eingerichtet wurden. Mit Mitteln der Gemeinde und des Landes NRW konnte schließlich in den Jahren 1964-1967 ein neues Gemeindezentrum samt Gebetsraum gebaut werden.

M.Gladbach-Rheydt in der NS-Zeit: